Das Motiv des Schaufensters eines alten irischen Krämerladens wird in der Inszenierung der Malerei zum Sinnbild für die Skurrilität.
Katholiken und Protestanten, Heiliges, Fanatisches, süße heile Welt und bittere Wirklichkeit, vereint unter dem Sheriff des wilden Westens, der die Gerechtigkeit nicht kennt.
Und wer wird wen verraten?
Inhaftierung
Inhaftierung | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
1974. Gerry Conlon. Die Würde wird bis zur letzten Nacktheit entblößt.
Unschuldig, gezwungen, misshandelt.
Eiskalt und stählern werden die Mauern und Gitter in den kommenden Jahren zur neuen Lebensumgebung. Nur das Klappern und Klingeln der Schlüssel, die verzweifelten Schreie, stören die endlose Stille.
Der Vater stirbt im Gefägnis.
Ein Gedanke, ein Wimpernschlag - und 15 Jahre sind vorbei.
Coexisitenz
Coexistenz | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
Ein Ort der Euphorie: 2005, Berlin, U2, Olympiastadion.
Ein Fest, einer der schönsten Tage im Leben, vielleicht wie einst noch am frühen Morgen des 11. Septembers in New York oder in einem Pub in Guildford.
In 2 Sekunden pendelt dein Leben auf dem schmalen Grat des Zufalls, zwischen Leben und Tod. Freiheit oder Angst.
Zeit, die Gewalt im Namen der Liebe zu besiegen.
Chaos
Chaos | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
Während ich 2009 mit der Dart-Bahn von Kilmainham Goal nach Bray durch die irische Landschaft rausche, fallen mir die Soldaten im Hinterhalt wieder ein.
Nordirland - Chaos. Molotow-Cocktails fliegen.
Kinder stürmen herbei und suchen Schutz hinter grünen Tonnen.
Irrsinnige Bomben, Sirenengeheul.
Gedankensplitter ziehen vorüber.
Vergangenheit?
Ein Gefängnis für Freiheitskämpfer, eine Filmkulisse,
ein Mahnmal der Geschichte, Spuren von Schicksalen, “Im Namen des Vaters“.
Kilmainham Kapelle
Kilmainham Kapelle | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
Die schnatternden geifernden “Schlangendrachen” über dem Eingangstor zum Gefängnis als letzte Erinnerung an die Außenwelt.
Schuldig für unschuldig. Schuldig für den Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Es ist 1916. Im Zeichen der Liebe noch schnell das “Ja-Wort” der vertrauten Zuneigung. Danach der Tod durch Erschießen.
Joseph Plunkett, dein unendliches Licht strahlt mir heute durch deine Zellenöffnung entgegen.
Welchen Schmerz musste Grace dafür ertragen?
In the Pub
In the Pub | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
2009: Dublin, Kilmainham Goal, Dalkey.
Die Dartbahn fährt weiter bis zur Bucht von Bray.
Ein farbenfrohes Pub und unterhaltsames Gemurmel.
Vielleicht, wie seinerzeit im “Horse & Groom”?
Bei einem Pint of Beer freudiges Gelächter.
Ein Ort des tiefen Friedens, der Herzlichkeit und Kommunikation.
Vielleicht ähnlich wie 1974, als plötzlich etwas Furchtbares passierte?
2 Sekunden ändern alles.
Berlin 360°
Berlin 360° | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
2009: U2, imposante Kulisse, die letzten Tickets, tief berührt,
ein eindrucksvoller Tag im Leben.
Eine Bühne wie eine Kathedrale, eine Kirche, ein Funkturm oder eine Moschee.
Die Atmosphäre ist energetisch - U2 360° - gemeinsam für eine Welt.
Rebellisch und friedlich für die Befreiung von Ungerechtigkeit, Freiheit für politische Gefangene, Freiheit für Aung San Suu Kyi.
Nichts ist stärker als Frieden und Freiheit.
Gerry
Gerry | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
Erinnerungen an den Film „Im Namen des Vaters”.
Gerry Conlons Vater stirbt im Gefängnis.
Ohnmacht und Wut, Verzweiflung und Trauer lähmen den Atem.
Der Vater ist tot, sein Name unschuldig beschmutzt.
Ruft mir den Engel der Gerechtigkeit, führt mich hinaus in die Selbstverständlichkeit der Freiheit.
Dort, wo andere auf einen Tee oder ein Guiness am warmen Torffeuer sitzen.
Kilmainham Gaol
Kilmainham Gaol | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
2009. “Come to me....” and “ You made me the thief of your heart” rebellieren im Rhythmus meines Herzschlages. Im Rhythmus der Gegensätze von Leben und Tod,
von Gefangensein und Freisein.
Ein Leben in Zerrissenheit, wo das Feuer tief im Herzen immer brennen wird.
Spürst du das Trampeln der Gefangenen?
Es ist friedlich, sie wollen hinaus. Es ist als könnte man sich an ihre Stimmen erinnern und ihnen wieder neuen Ausdruck verleihen. Es fühlt sich an, wie ein Gleichklang, als wäre hier etwas gut zu machen.
„In the name of freedom, you drifted away to see the sun shining on someone else’s day.“
Nordirland
Nordirland | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
2012. Noch immer trägt das Land deine Spuren.
Noch immer bäumen sich die unterschiedlichen Flaggen an selber Küste auf.
Geduldig schlägt die Brandung gegen die grün überzogenen Felsen und spült mit ihren Wellen den Zorn davon.
Ein Kommen und Gehen, mal lauter, mal sanfter, wie der Wind im tanzenden Gras.
Unendliche Freiheit am Horizont,
wo Himmel und Erde sich berühren.
Coming Home
Coming Home | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
Sekunden aus “Im Namen des Vaters”.
Die Blütezeit der 70iger.
Verrückt, schrill, unbedacht und unbeschwert.
Neugierig, frech und jede Menge Lust nach Leben.
Gerrys Heimkehr nach Belfast.
Nur der Zufall bringt ihn auf schreckliche Weise
in ein anderes Leben.
Freiheit
Freiheit | 100 x 170cm | Acryl auf Leinwand
1989 und heute.
Von der selben Position aus wird ein angeblich Schuldiger nach 15 Jahren für unschuldig befunden.
Nach 15 Jahren kommen Menschen frei, die vorsätzlich um ihre Jugend und ihr Leben betrogen wurden.
Nichts als Zufall und Willkür sind verantwortlich für einen großen Justizirrtum.
Schuldig oder nichtschuldig, schwarz oder weiß, dazwischen der schmale Grat des Zufalls, der unser Leben bestimmt.
Du bist jetzt frei.
Der irische Film ”Im Namen des Vaters”/ In the Name of the Father von Jim Sheridan mit den Hauptdarstellern Daniel Day Lewis, Emma Thompson, Pete Postlethwait, der Drehort des Kilmainham Gaols in Dublin, die Filmmusik von Gavin Friday und Bono, sowie Konzerte, Aussagen und die Musik von U2 haben mich tief berührt und zu diesen Malereien als gesamte künstlerische Serie veranlasst.